Seit 1980 kamen in der DDR Frauen in informellen Kreisen zusammen. Sie wandten sich offen gegen die Aufrüstungspolitik der DDR; andere beklagten die Diskriminierung von Lesben. Von Beginn an kritisierten viele dieser Gruppen die Situation von Frauen in der DDR und zogen das staatliche Dogma von der verwirklichten Gleichberechtigung der Frauen in Zweifel. Am Ende der DDR entfaltete sich eine landesweit agierende Bewegung. Im demokratischen Aufbruch der Jahre 1989 und 1990 saßen diese Akteurinnen an den Runden Tischen und forderten eine geschlechtergerechtere Gesellschaft ein.
Die Ausstellung erzählt in vier Kapiteln die Geschichte einer sozialen Bewegung in einer Diktatur. Sie präsentiert erstmals in dieser Form eine umfassende Darstellung der nichtstaatlichen DDR-Frauenbewegung aus der Sicht ihrer Akteurinnen. Zur Ausstellung ist ein Begleitband beim Mitteldeutschen Verlag erschienen, der zusätzliches Archivmaterial bereithält. Der Katalog versammelt eine Vielfalt an ostdeutschen Stimmen: Historiker:innen führen in das Thema ein, Feministinnen vermitteln aktuelle Bezüge. Die Zeitzeuginnen selbst blicken zurück und reflektieren das Erbe dieser Bewegung für die Gegenwart.
„Gemeinsam sind wir unerträglich“ kann vom 22. Januar bis 20. Februar 2025 in der Gedenkstätte Amthordurchgang während der regulären Öffnungszeiten, Dienstag, Donnerstag und Samstag von 14 bis 18 Uhr, besichtigt werden.