Puppentheater nach dem Kinderbuch von Carlo Collodi
In einer Spielfassung von Matthias Thieme
mit einer Leihgabe des Theaters der Jungen Welt Leipzig
„Warum muss ich müssen müssen.
Und kann nicht tun, was man wollen will.”
Pinocchio
Der arme Holzschnitzer Geppetto findet ein sprechendes Stück Holz und schnitzt sich daraus eine Puppe, die lebendig herumspringt, plappert und voller Neugier ist. Wie ein Vater kümmert sich der alte Geppetto mit liebevoller Strenge um den Holzjungen. Doch Pinocchio mag keine Regeln, und er mag auch nicht arm sein. Und gute Ratschläge kann er erst recht nicht leiden. Wozu in der Schule sitzen und mühsam lernen, wenn es draußen viel aufregender und lustiger scheint? Und so läuft er von zu Hause fort, hinaus in die weite Welt, in der große Abenteuer auf ihn warten. Doch so einfach ist das alles nicht. Denn Pinocchio hat nie etwas gelernt. Er weiß nicht, dass es auf der Welt nicht nur schön und lustig zugeht. Und so weiß er auch nicht, dass es Betrüger und Bösewichte gibt und viele Gefahren, die da draußen lauern. Seine Neugier führt ihn ins Puppentheater, er wird von Räubern bestohlen, reist ins Kinderland, wird in einen Esel verwandelt und sogar von einem Walfisch verschluckt. Er muss eine Menge lernen, um all die Abenteuer zu bestehen und am Ende sein Glück zu finden.
Der italienische Schriftsteller Carlo Collodi (1826-1890) schrieb seine Abenteuer einer Holzpuppe zunächst für eine Kinderzeitschrift, in der sie ab 1881 als monatliche Fortsetzungsgeschichte zu lesen waren. Erst später erschienen die Geschichten in Buchform, und bald schon wurde die Holzfigur in der ganzen Welt berühmt. So entstanden mit Zäpfel Kern in Deutschland und Burattino in Russland eigene Bearbeitungen von Collodis Vorlage. Auch auf der Leinwand wurden die Abenteuer von Pinocchio immer wieder neu erzählt.