Johann Wolfgang von Goethe hat über einen Zeitraum von 57 Jahren seines Lebens Tagebuch geführt. Abgesehen von wenigen frühen Aufzeichnungen handelt es sich nicht um ausführliche Beschreibungen von innerem Empfinden und Erleben, sondern um die mehr oder weniger vollständige Dokumentation eines überaus reichen und tätigen Lebens. Als solche dienten die überwiegend diktierten und tendenziell immer sachlicher werdenden Aufzeichnungen Goethe auch als Arbeitsmaterialien, z. B. zur Abfassung seiner autobiographischen Schriften. Obwohl die Tagebücher zu den am meisten genutzten Quellen der Goethe-Forschung gehören, ist verhältnismäßig wenig über ihre konkrete Entstehung bekannt. Johannes Korngielbel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Goethe- und Schiller-Archivs der Klassik Stiftung Weimar und Mitherausgeber der historisch-kritischen Edition von Goethes Tagebüchern. In einem Vortragsabend am 12. Januar 2026 in Altenburg stellt er Goethes Art und Weise Tagebuch zu führen genauer vor und versucht, einige zentrale Fragen der Textentstehung näher zu beleuchten.

Der Vortrag ist Auftakt des Jahresprogramms der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. Beginn ist 18 Uhr im Interim des Lindenau-Museums „Kunstgasse 1“. Der Eintritt ist frei.