Ein interaktives Theaterprojekt für alle, die sich Zeit nehmen wollen
Stückentwicklung mit dem Ensemble des Puppentheaters
„Warten ist eine gute Gelegenheit,
Zeit mit sich selbst zu verbringen.”
Sprichwort, Verfasser unbekannt
Unser Leben lang verbringen wir Zeit mit Warten: Wir warten auf Mama, den Weihnachtsmann, die große Pause, das Erwachsensein, auf den Frühling, die große Liebe, ein Zeichen, auf den Bus, den Lottogewinn, den Termin beim Arzt, auf Grün an der Ampel, dass es losgeht, dass wir endlich dran sind, wir warten auf das große Glück und am Ende vielleicht sogar auf den Tod. Aber wie gut können wir es aushalten zu warten? Kommt uns in unserer schnelllebigen Zeit die Geduld zum Warten abhanden? Hat das Warten vielleicht auch etwas Gutes?
Im Theaterprojekt „Warte mal!“ werden die Zuschauerinnen und Zuschauer zu Wartenden in einem großen Warteraum, in dem sie sich frei bewegen können. Dabei ist es jedem selbst überlassen, wie er die Wartezeit hier verbringen möchte: allein, zu zweit oder in der Gruppe, mit Fremden oder mit Bekannten, als aktiver Entdecker oder als passiver Beobachter. Die Wartenden können eine Wartenummer ziehen oder warten, bis sie platziert werden. Sie können auf der Wartebank sitzen und anderen beim Warten zusehen.
Oder warten, dass sie drankommen, um eine der kleinen Geschichten im Miniaturpuppentheater zu sehen, das immer nur eine Handvoll Leute einlässt. Oder durch das Loch in der kleinen Guckkastenbühne schauen und sehen, wer da wartet. Sie können aber auch eine Kurbel drehen und das mechanische Getriebe im kleinen Wunderkasten in Gang
setzen, um die Wartezeit totzuschlagen. Sie können im Wartehäuschen Platz nehmen und die Wand mit Kritzeleien füllen oder ein eigenes Gedicht übers Warten verfassen. Sie können sich aber auch in die Warteschlange einreihen und hoffen, dass es am Ende, wenn sie dran sind, auch etwas gibt, wofür sich das Warten gelohnt hat.