Auf ein ganz besonderes Konzert können sich die Geraer freuen, wenn Künstler des Projektes „Musik statt Straße“ in der Salvatorkirche Werken von Bach, Vivaldi, Brahms, Vittorio Monti, Astor Piazolla sowie bulgarischer Folklore interpretieren. Die jungen Musiker sind in Gera bestens bekannt, gastieren sie doch bei der jährlichen „Fete de la Musique“, die sie z.B 2022 mit einem begeisternden Konzert in der Johanniskirche eröffneten.
Die 15 jungen Musiker sind um den 1. Advent drei Tage in Gera. Dabei besuchen sie unter anderem den Märchenmarkt, das Naturkundemuseum und die Musikschule.
Das Projekt „Musik statt Straße“ wurde 2008 durch den Geiger Georgi Kalaidjiev und seine Lebenspartnerin Maria Hauschild in Sliven ins Leben gerufen. Namensgeber sind übrigens die Geraer Journalisten Karin und Joachim Lange, die seit längerem in Bulgarien leben. Von Anbeginn an unterstützte Bernd Krüger das Projekt, das oft auf der Kippe stand. Dank neuer Sponsoren und vieler Spenden auch aus Gera lebt es weiter, findet weltweite Anerkennung. Das zeigt u.a. der Auftritt in Genf zur Tagung der UNO-Menschenrechtskommission.
Inititiator Georgi Kalaidjiev stammt selbst aus dem Roma-Viertel in Sliven. Als Mitglied der legendären „Sofioter Solisten“ bereiste er in den 70er und 80er Jahren die Welt. 1993 wanderte er nach Deutschland aus, war bis zur Rente Konzertmeister des Gießener Sinfonieorchesters.
Herausragend an diesem Projekt ist, dass die teilnehmenden Kinder einen Weg aus Perspektivlosigkeit, Elend und oft archaischen Traditionen auch außerhalb der Musik finden: Sie besuchen Gymnasien, Hochschulen und Universitäten in ihrer Heimat, aber auch in England, den USA und Deutschland.